Abchoh bidune alkohol – Ottakringer Alkoholfreies im Iran

Genau vor einem Jahr plauderten wir mit dem Ottakringer Exportleiter Robert Buchta über den Export von Null Komma Josef in den Iran. Dieser sollte bis 2009 gestoppt werden, da die Iraner ja mit österreichischem Know-How Ihre eigene Brauerei bauten, die dann das Alkoholfreie Bier aus dem 16.Wiener Gemeindebezirk vor Ort braut. Der Unternehmenssprecher wollte proBier damals keine Auskunft über den Stand des Projektes geben.

datum_zeitschriftIn einer vergangenen Ausgabe des österreichischen Magazins DATUM fanden wir nun einen sehr feinen Artikel von Marion Bacher, den wir hier in Teilen zitieren dürfen:

Die Dosen sind unterwegs. „Null Komma Josef“ steht in rot-schwarzen Großbuchstaben auf blassgelbem Hintergrund. Darunter in Farsi: „Abchoh bidune alkohol“. Alkoholfreies Bier, abgefüllt in 0,33- und 0,5-Liter-Dosen. Das Ziel: der Iran. Bier aus Wien, das von der iranischen Firma Kilos Food Industries in der Islamischen Republik zum Geschmackstest unters Volk gebracht wird. Mitte vergangenen Jahres begann die Zusammenarbeit zwischen Ottakringer-Chef Siegfried Menz und Ali Moradi, dem Vorsitzenden von Kilos Food Industries.

nullSpätestens Ende 2009 soll der Import nicht mehr nötig sein: Dann soll laut Ottakringer-Sprecher Thomas Sautner im 200 Kilometer außerhalb der iranischen Hauptstadt Teheran gelegenen Abhar die erste Brauerei im Iran fertig gebaut sein. Gebraut wird, Allah sei Dank, ausschließlich alkoholfreies Bier. Eine spritzige Mischung: Die Iraner bauen für 25 Millionen Euro die Brauerei und stellen dann mit Hilfe von Ottakringer das Bier her. Die Wiener liefern das Rezept, die Marke und das betriebswirtschaftliche Know-how. Im Gegenzug erhält das Unternehmen einen nicht näher genannten Fixbetrag pro hundert Liter gebrautes Bier.

Die Brauerei aus dem 16. Bezirk ist laut Wirtschaftskammer Österreich (WKO) eine von rund 680 österreichischen Firmen, die mit iranischen Unternehmen oder dem Staat Geschäfte machen. Seit im Jahr 1858 der erste „Freundschafts-, Handels- und Schiffahrts-Vertrag“ zwischen Österreich und dem damaligen Königreich Persien abgeschlossen wurde, gilt der Iran als einer der wichtigsten Handelspartner im Nahen Osten. Daran haben weder die Abschaffung der Diktatur der Pahlawis etwas geändert noch die islamische Revolution oder die darauf folgende Etablierung eines Staates, dessen Rechtsprechung auf der Scharia, dem islamischen Gesetz, beruht. Selbst die Kurdenmorde von Wien im Sommer 1989, deren Drahtzieher in iranischen Regierungskreisen vermutet werden, und das jüngst unter Beschuss geratene Nuklearprogramm konnten den guten Beziehungen etwas anhaben.

Den kompletten Artikel können Sie im online-DATUM hier nachlesen.

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